Stau an der Globus-Kreuzung: Eine unendliche Geschichte?

Schon im Jahr 2021 stand laut Wiesbadener Kurier eine der nervigsten Ampeln Wiesbadens an der Globus-Kreuzung (wir berichteten). Die damals so nervige Ampelschaltung in der Konrad-Zuse-Straße wurde mit dem Umbau der unteren Stolberger Straße verbessert, dort läuft es nun rund (wir berichteten). Allerdings staut es sich seitdem Richtung Autobahn an der Fussgängerampel im Bypass zum Globus. Mehrere Bürgerinnen und Bürger haben sich darüber bei Hessen Mobil beschwert. Auch wir haben dort immer wieder angefragt, wann es nun weitergeht: Erst wurde das Problem abgestritten, dann wurde eine Lösung „in wenigen Wochen“ versprochen (wir berichteten), dann wurde gar nicht mehr geantwortet. Nachdem wir letzte Woche in einer Mail an Hessen Mobil die Idee in den Raum gestellt haben, eine Kundgebung auf der Kreuzung anzumelden, und den hessischen Verkehrsminister sowie den Präsident von Hessen Mobil einzuladen, gibt es nun eine sehr detaillierte Antwort.

Kurz gesagt: Um die unterschiedlichen gemeldeten Mängel an der Ampelschaltung zu berücksichtigen und zu beseitigen, wurde eine verkehrstechnische Untersuchung beauftragt. Diese dauerte deutlich länger als geplant. Dann mussten noch Genehmigungsverfahren bei der Straßenverkehrsbehörde und dem Tiefbauamt durchlaufen werden. Nun liegt der Auftrag seit Mitte Januar bei einer Signalbaufirma. Diese hat nun Hessen Mobil gegenüber zugesagt, in dieser Woche einen Termin zur Umsetzung zu nennen.

Wir können also gespannt sein, ob dieser umfangreiche Prozess auch umfangreiche Verbesserungen mit sich bringt. Wir haben nachgefragt, ob der Termin inzwischen steht, wie lange die Maßnahme dauert, und wann der im Zuge der Baustellenumleitung beschädigte Kreisel Richtung Wallau repariert wird. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

Im Folgenden geben wir die komplette Antwort der Pressestelle von Hessen Mobil wieder:

Sehr geehrter Herr Jacks,

zunächst möchte ich mich im Namen von Hessen Mobil bei Ihnen für den entstandenen Ärger und die lange Wartezeit entschuldigen. Die Situation rund um den von Ihnen angesprochenen Sachverhalt in Nordenstadt ist auch für uns als koordinierende Behörde überaus ärgerlich und in der Dauer bis zu einer Lösung schwer zu akzeptieren. Wir vom Sachgebiet Presse- und Öffentlichkeitsarbeit haben uns in der vergangenen Wochen erneut mit den Projektverantwortlichen bei uns im Haus zusammengesetzt und die große Dringlichkeit einer Lösung deutlich gemacht. Bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Bereich Verkehrstechnik haben wir damit offene Türen eingerannt – sie selbst sind schon seit Monaten dabei, die Änderungen in der Ampelschaltung endlich zur Umsetzung zu bringen.

Im Folgenden möchten wir Ihnen einen groben Überblick über die bislang erfolgten Arbeitsschritte, Vorkommnisse und den gegenwärtigen Stand der Dinge geben. Wir hoffen sehr, bei allem berechtigten Ärger damit etwas zum gegenseitigen Verständnis beizutragen:

Schon recht bald nach der Inbetriebnahme der Lichtsignalanlage im März 2024 wurden zu lange Grünzeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger im Bereich des Bypass als Mangel erkannt und ein Nachjustierungsauftrag an das planende Ingenieurbüro gestellt. Die entsprechende und erforderliche verkehrstechnische Untersuchung hierzu lag uns Mitte Mai vor. Wenige Tage später erging der Auftrag an die die Anlage betreuende Signalbaufirma, die Nachjustierung auszuführen.

In den darauffolgenden Wochen gingen unabhängig voneinander mehrere Bürgerhinweise bei Hessen Mobil ein, die zu kurze Übergangszeiten monierten, sodass sich Hessen Mobil Anfang Juli entschloss, die zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht erfolgte Nachjustierung vorerst zurückzustellen und eine neue verkehrstechnische Untersuchung zu beauftragen, die gleich alle Mängel berücksichtigt und beseitigt. Wäre absehbar gewesen, welch lange Bearbeitungsdauer das nach sich ziehen würde, wäre diese Entscheidung so nicht gefallen. Auch hätte Hessen Mobil Ihnen nicht die Rückmeldung
gegeben, dass der Mangel binnen „weniger Wochen“ beseitigt werde.

Nach mehrmaligem Nachfragen und Insistieren wurde die neue Untersuchung vom Ingenieurbüro im Oktober vorgelegt. Noch am gleichen Tag informierte Hessen Mobil die Straßenverkehrsbehörde (Ordnungsamt) der Landeshauptstadt Wiesbaden und beantragte die für eine Umsetzung der Planung zwingend erforderliche verkehrsrechtliche Anordnung. Dort wurde auch noch das kommunale Tiefbauamt mit der Angelegenheit befasst, sodass sich der Genehmigungsprozess leider weiter in die Länge zog. Seit Mitte Januar liegen uns nun alle erforderlichen Genehmigungen seitens der zuständigen Behörden vor und der Auftrag konnte an die Signalbaufirma erteilt werden.

Die Kolleginnn und Kollegen aus der Verkehrstechnik haben beim Auftragnehmer in dieser Woche nochmal deutlich Druck gemacht, damit es endlich zu einer Umsetzung kommt. Das Projekt ist in der Fachfirma mittlerweile auf Geschäftsführerebene angesiedelt und wir haben die Zusage erhalten, in der kommenden Woche einen Termin zur Umsetzung genannt zu bekommen. Sobald uns dieser vorliegt, geben wir Ihnen die Information umgehend weiter.

Ich hoffe, wir konnten Ihnen etwas Einblick in die in diesem Fall leider sehr umständlichen Prozesse geben, die bei der Beseitigung eines vermeintlich simplen Mangels entstanden sind. Hessen Mobil ist hier auf die Mitwirkung einer Vielzahl an Akteuren angewiesen, was im konkreten Fall alles andere als reibungslos verlaufen ist – um es gelinde auszudrücken. Das gilt gleichermaßen für unsere Arbeit in der Öffentlichkeitsarbeit, weil wir bei der Beantwortung von Fragen aus Bürgerschaft und Politik natürlich auf den internen und externen Informationsfluss angewiesen sind.

Wie erwähnt, halten wir Sie was den Termin zur Mangelbeseitigung angeht, auf jeden Fall auf dem Laufenden. Sollte es ansonsten noch weitergehende Fragen geben, wenden Sie sich gerne an mich.

Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag