Wiesbadener Sozialdezernat: Hilfe für Ukraine benötigt

Am Montag hat das Sozialdezernat von Christoph Manjura die Ortsvorsteher und Stellvertreter aller Stadtteile per Videokonferenz über den aktuellen Verlauf der Ukraine-Flüchtlingshilfe informiert, für Nordenstadt waren die stellvertretenden Ortsvorsteher Guntram Eisenmann und Kristijan Tomic vertreten. Aktuell kommen etwa 150 Personen am Tag in die Landeshauptstadt. Die meisten Geflüchteten reisen selbst organisiert an und erreichen die Stadt nicht wie geplant über den Verteilmechanismus der hessischen Erstaufnahmestelle in Gießen. Bis Montag waren ca. 2.350 Menschen (davon etwa 1.100 Kinder und Jugendliche) nach Wiesbaden geflüchtet.

Das Sozialdezernat berichtete über die Herausforderungen der Verwaltung bei der Organisation der Hilfe und lobte die große Solidarität und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung. Bislang wurden die meisten Geflüchteten privat, in Einzelunterkünften oder Hotels untergebracht. Die Stadt versucht schnellstmöglich, den Menschen Aufenthaltstitel zu vergeben, damit sie arbeiten dürfen oder gegebenenfalls Anträge für Sozialleistungen stellen können. Kinder und Jugendliche werden stadtweit auf Kindergärten und Schulen verteilt.

Viele geflüchtete Familien bevorzugen Einzelunterkünfte oder solche, wo sie sich selbst versorgen können. Bürgerinnen und Bürger, die vermietbare Wohnungen haben, sind aufgefordert sich bei den öffentlichen Stellen bzgl. Vermittlung von verfügbarem Wohnraum zu melden.

Daneben werden in verschiedenen Stadtteilen Gemeinschaftsunterkünfte betrieben. Sollte der Flüchtlingsstrom weiter anhalten, könnten diesen eine größere Bedeutung in den nächsten Wochen beikommen. Aktuell ist die Stadt Wiesbaden bemüht, die Eröffnung von Notunterkünften in bspw. Sporthallen zu vermeiden. Ob es nötig würde, hinge von der weiteren Dynamik ab und kann derzeit nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Aufgrund der aktuellen Situation haben sich die Engpässe bei den Tafeln verschärft. Gleichzeitig fehlen viele Wohnungsausstattungsgegenstände in privaten Unterkünften. Das Sozialkaufhaus in Biebrich ist leergefegt. Geflüchtete haben leider keine Ansprüche auf Erstausstattung, was als ein Grund für die Engpässe genannt wurde.

Wie können Norschter aktuell helfen?

Da sich die Lage schnell ändern kann, können hilfsbereite Menschen weitere aktuelle Auskünfte unter der Wiesbadener Ukraine-Hotline erhalten. Dort können Fragen aller Art zur Ankunft und Unterbringung von Menschen aus der Ukraine möglichst unkompliziert geklärt werden. Die Hotline ist unter 0611-318080 erreichbar Montag bis Donnerstag von 10 bis 14 Uhr und von 15 bis 19 Uhr und Freitag von 10 bis 14 Uhr.

Was können Vereine, Initiativen oder Organisationen tun? Die Stabsstelle Engagement bietet Vereinen, Organisationen und Initiativen Unterstützung an und koordiniert Hilfsangebote. Kontakt unter: engagement@wiesbaden.de

Zudem sind Vereinsvertreter eingeladen, an einem wöchentlichen Runden Tisch Ukrainehilfe teilzunehmen. Der Runde Tisch Ukrainehilfe findet jeden Mittwoch von 10 – 11 Uhr via Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Zoom Zugangsdaten können unter info@norschter-news.de oder beim Sozialdezernat erfragt werden.