Polizeimeldung im Juni 2022
Im Juli 2022 gab es nur eine Polizeimeldung für Nordenstadt: ein Schockanrufer war bei seinem Betrug erfolgreich. Auf der Autobahn wurde zwischen Nordenstadt und Erbenheim eine Geisterfahrt beendet.
Die Meldungen im Einzelnen:
Am Mittwoch, dem 6. Juli 2022, brachten Telefonbetrüger einen Mann aus Nordenstadt mit der Masche des sogenannten „Schockanrufs“ um Geld und Wertsachen. Der Senior erhielt gegen Mittag einen Anruf, in dessen Verlauf ihm durch die Täter vorgegaukelt wurde, eine nahestehende Verwandte habe einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht, befinde sich in Haft und könne nur gegen Zahlung einer Kaution auf freien Fuß kommen. Durch die Täuschung brachten die Betrüger den Geschädigten dazu, die geforderten Wertgegenstände und das Bargeld gegen 14.00 Uhr im Bereich Borkestraße/Feldschützstraße in Nordenstadt an eine Abholerin zu übergeben. Die Abholerin soll etwa 1,60 Meter groß gewesen sein und schwarze, schulterlange, glatte Haare gehabt haben. Sie sei mit „Sommersachen“ bekleidet gewesen. Wie in vielen Fällen wurde der Angerufene in dem Telefonat von den rhetorisch äußerst geschickt agierenden Tätern so sehr geschockt und psychologisch stark beeinflusst, dass er der Geschichte schließlich Glauben schenkte, obwohl ihm die Masche eigentlich bekannt war. Bei den Übergabemodalitäten sind der Phantasie der Betrüger keine Grenzen gesetzt. Grundsätzlich gilt: In Deutschland wird eine Behörde von Ihnen niemals eine Kautionszahlung per Telefon verlangen! Beenden Sie solche Gespräche immer sofort, legen Sie auf und wählen anschließend den Notruf 110. Die Wiesbadener Kriminalpolizei bittet um Hinweise unter der Telefonnummer (0611) 345-0.
Am Mittwoch, 26.07.2022, gegen 08:35 Uhr, gingen zeitgleich bei der hiesigen Leitstelle sowie der Polizeiautobahnstation mehrere Anrufe bezüglich einem Falschfahrer auf der BAB 66 ein. Gleichzeitig meldete eine Zivilstreife der hiesigen Dienststelle über Funk den Falschfahrer, welcher ihnen auf der Richtungsfahrbahn Rüdesheim, Höhe Anschlussstelle Erbenheim, auf dem linken Fahrstreifen in Fahrtrichtung Frankfurt, entgegenkam. Zeitgleich befuhr eine weitere zivile Streife der PASt Wiesbaden die BAB 66 zwischen den Anschlussstellen Nordenstadt und Erbenheim in Richtung Rüdesheim. Diese Streife wechselte aufgrund der Funkdurchsagen auf den linken Fahrstreifen, reduzierte die eigene Geschwindigkeit, schaltete die Warnblinklichtanlage ein und konnte so, wenige Sekunden später, den ihnen entgegenkommenden Pkw mit Gießener Kennzeichen kollisionsfrei zum Stehen bringen. Durch die sofort aussteigende Kollegin konnte der Fahrzeugschlüssel vom Zündschloss abgezogen und somit eine Weiterfahrt unterbunden werden. Da mindestens zwei Verkehrsteilnehmer dem 55-jährigen männlichen Fahrzeugführer ausweichen mussten, um einen Verkehrsunfall zu vermeiden, wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung im Straßenverkehr eingeleitet und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen von der hiesigen Dienststelle entlassen.