Ortsbeirat stimmt mehrheitlich für neue Taunushalle

Bildquelle: SEG

In seiner Sitzung am 13. Juli 2022 hat der Nordenstadter Ortsbeirat dem Konzept der SEG für den Neubau von Mehrzweckhalle, Ortsverwaltung, Bürgersaal, Parkdeck und Freiwilliger Feuerwehr am Standort der heutigen Taunushalle grünes Licht gegeben. Zuvor gab es einen kontroversen Austausch über die ungedeckten Bedarfe der Vereine, alternative Grundstücke und weitere Verzögerung der Neubauten: sowohl „Norschter in Bewegung“ als auch der Vorsitzende des TuS, Dieter Menger, hatten verschiedene Mängel am Konzept kritisiert. Seitens SEG und Sportamt wurde eine Vier-Feld-Halle am Standort Taunushalle ins Spiel gebracht, doch auch einer Vertagung um zwei Monate zur Klärung der entstandenen Fragen stimmte die Mehrheit aus SPD, CDU und ZfN nicht zu.

Die Sitzung war so gut besucht wie schon lange nicht mehr, was nicht nur am Thema lag, sondern auch daran, dass erstmalig seit langem komplett ohne Covid-Beschränkungen getagt wurde: rund 20 interessierte Bürger*innen waren gekommen, für die Stadtentwicklungsgesellschaft SEG nahm Michael Frank, Prokurist und Projektleiter Projektentwicklung teil, außerdem der Leiter des Sportamtes Karsten Schütze. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.

Die „Norschter“ kritisierten das SEG-Konzept in einer ein umfassenden Stellungnahme: „Das SEG-Konzept für die neue Mehrzweckhalle inklusive Ortsverwaltung, Bürgersaal, Freiwilliger Feuerwehr und Parkdecks ist unausgereift und nicht zukunftstauglich. Es wurden weder die Bedarfe der Vereine vorher abgefragt noch die klimatischen Vorgaben oder die Folgen für die Anwohner*inne ernsthaft gewürdigt. Nun sollen die Nordenstadter das in der Ortsmitte gelegene Areal des Gemeindezentrums für Wohnungsbau verkaufen, um eine Gebäudekomplex zu finanzieren, der nicht nur längst überfällig ist, sondern auch schon heute nicht den Bedürfnissen der Vereine genügt. Das ist sehr enttäuschend, und wir hoffen sehr, dass bei der Vergabe des Gemeindezentrum-Areals die Vorstellungen des Ortsbeirats voll erfüllt werden, inklusive öffentlicher Tiefgarage. So könnte die Straße an der Schule verkehrsberuhigt und im besten Fall gemeinsam mit dem Lehrerparkplatz zur Grünfläche werden.“

Nachdem auch der Vorsitzender des TuS, Dieter Menger, unter anderem die fehlenden Sportflächen kritisiert hatte und den Bedarf einer Vier-Feld-Halle deutlich machte, brachten SEG und Sportamt die Möglichkeit eine Vier-Feld-Halle auf dem Areal der Taunushalle ins Spiel. Außerdem teilte der Leiter des Sportamts, Karsten Schütz, dem Ortsbeirat mit, dass das Liegenschaftsamt aktuell die Besitzer*innen der Grundstücke am Sportplatz nach ihren Verkaufsvorstellungen abfragt, und auch, dass die Einfeldhalle an der Schule für den Schulsport ausreicht. Die „Norschter“ stellten daraufhin den Antrag, dass die Entscheidung im Ortsbeirat auf die nächste Sitzung im September vertagt wird, damit bis dahin die Besitzverhältnisse geklärt und eine Vier-Feld-Halle genauer überdacht werden kann. Dies lehnte die Mehrheit aus SPD, CDU und ZfN jedoch aus Angst vor weiteren Verzögerungen ab, und beschlossen wie erwartet das vorliegende SEG-Konzept. Dieses wird als nächstes in den Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung verhandelt, bevor es dann abschließend in der Stadtverordnetenversammlung, vermutlich im September, beschlossen werden muss. Anschließend soll die Planung europaweit ausgeschrieben werden.

Die Vorlage des Magistrats inklusive SEG-Konzeptpräsentation findet sich hier, die komplette Stellungnahme der „Norschter“ findet sich hier.