Neue Ländcheshalle in Wallau eröffnet – alte Halle doch keine Flüchtlingsunterkunft
Das Wichtigste für Norschter*innen vorab: die Schnellteststelle bleibt am neuen Standort auf dem Parkplatz an der Rüdesheimer Straße. Am Samstag, 9. April 2022, hat die Stadt den Schlüssel für die neue Ländcheshalle an den TV Wallau 1861 überreicht. Der Termin war vorverlegt worden, weil die alte Ländcheshalle als Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge genutzt werden sollte.
Die Belegungszahlen der Notunterkünfte seien aktuell aber gering, außerdem wurden neue Unterkünfte in einem ehemaligen Seniorenstift in Kronberg und dem ehemaligen Schulungszentrum der Deutschen Bank in Kronberg geschaffen, so dass die Wallauer*innen nun vorerst zwei Hallen zur Verfügung haben.
Besonders dankte Bürgermeister Vogt dem TV Wallau, der für Samstag on top noch ein Trainingsspiel der Handballer und einen Spendenlauf zugunsten der Menschen aus der Ukraine auf die Beine gestellt hat. Für jede Runde auf der 400-m-Bahn waren die Läuferinnen und Läufer gebeten, einen Bargeld-Betrag ihrer Wahl zu spenden.
Laut Frankfurter Rundschau dauerte der Bau allerdings doppelt so lange wie geplant und auch die Kosten seien gewaltig von 8,7 auf 14 Millionen Euro gestiegen. Bis vor vier Jahren der erste Spatenstich erfolgte, sei außerdem 17 Jahre lang über Sanierung oder Neubau diskutiert worden. Die alte Halle stamme aus den 70er-Jahren, als Wallau noch eigenständige Gemeinde war. [Anmerkung der Redaktion: Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Nordenstadter Diskussionen wären rein zufällig. 😜] Eigentlich sollte die Halle erst nach den Sommerferien in Betrieb gehen.
Die Hallen werden vornehmlich dem Vereins- und Schulsport dienen, aber auch für Kultur- und Wettkampfveranstaltungen genutzt. Die WI Bank fördert öffentliche WLAN Hot Spots in hessischen Kommunen. In Kürze wird im Bereich der Ländcheshalle ein WLAN Hot Spot aktiviert und steht jedem Gast sowie Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung.
Von außen sind die Eingänge in die Hallen fußläufig über einen neuen öffentlichen barrierefreien Weg erreichbar. Dieser liegt zwischen den Neubauten und der Sportanlage und führt von der Straße „Am Rheingauer Weg“ bis zur neu gebauten Straße „Die Hobelheck“, an der auch der neu gebaute Parkplatz gelegen ist. Dieser deckt den für die neue Ländcheshalle benötigten Bedarf an Pkw-Stellplätzen und auch Park- und Wendemöglichkeiten für Mannschaftsbusse und andere größere Fahrzeuge ab.
Der Schulparkplatz am Rheingauer Weg wurde als Baustelleneinrichtung genutzt. In Absprache mit dem Main-Taunus-Kreis als Eigentümer wurde dieser ebenfalls „in die Jahre gekommene“ Parkplatz neu erstellt. Die Stadt beteiligt sich hieran mit einem Drittel der Kosten.
Das Erscheinungsbild der Dreifeldhalle wirkt von außen niedrig. Grund dafür ist die Bauweise: Der Architekt hat sich die Höhenunterschiede zwischen Sportplatz und Taunusblickschule zu Eigen gemacht und die Halle fast bis zur Hälfte in den Erdboden versenkt.
Die Neubauten sind energieeffizienter konstruiert, als der Gesetzgeber vorschreibt. Hierdurch war es möglich, über die KfW einen zinsverbilligten Kredit zu erhalten. Unter anderem findet sich auf dem Dach der Ländcheshalle eine Photovoltaikanlage, deren Erträge in die Halle, aber auch in das öffentliche Netz gespeist werden. Auf dem Dach befinden sich ebenfalls Wärmepumpen und die Lüftungsanlagen. Die Lüftungsanlage, die aus energetischen und Kostengründen keine Klimaanlage darstellt, sorgt für Frischluft und wird durch eine CO2 Messung korrigiert. Im Sommer wird die Nachtkühlung gegen die Erwärmung der Halle genutzt. Die „Versenkung“ zur Hälfte im Erdboden, wirkt sich ebenso positiv auf den energetischen Bedarf und damit auf diese Kosten aus.
Am 27.04.2022 teilte die Stadt Hofheim mit, dass die alte Ländcheshalle nicht mehr als Notunterkunft für Geflüchtete vorgesehen wird. Die Freigabe bedeutet, dass die Stadt als Eigentümerin wieder uneingeschränkt über die Halle verfügen kann. Den Vereinen – konkret der Handball- und der Gymnastikabteilung des TV Wallau sowie dem Musikzug Wallau – hat die Stadt bereits mitgeteilt, dass sie die alte Halle bis auf Weiteres wieder zusätzlich nutzen können.
Besonders freut sich die Tischtennisabteilung: das Pfingstturnier („Paul’s-Bauernhof-Tischtennisturnier“) kann nun wie geplant am 4. Juni stattfinden, in der alten Halle war wegen schlechter Lichtverhältnisse weder Turnier- noch Punktspiel möglich – die Lampen waren zuletzt mit Sicherheitsnetzen abgehängt worden.
Weitere Infos:
Free-Artikel in der Frankfurter Rundschau
Pressemitteilung der Stadt Hofheim vom 09.04.2022
Pressemitteilung der Stadt Hofheim vom 27.04.2022