Mehr Grünflächen gefordert

Bildquelle: Philipp Jacks, aufgenommen am 14. August 2021 in der Eschenstraße in Nordenstadt

Spielplätze und kleinere Grünflächen gibt es ausreichend in Nordenstadt, aber eine größere Grünfläche, die auch zum Beispiel Größeren das Ballspiel ermöglicht, oder ein Park, sind im Stadtteil mit bald über 10.000 Einwohner:innen bisher nicht vorhanden. Bereits vor 20 Jahren wurde im Rahmen der Bebauungsplanung festgehalten, dass in Nordenstadt eine „deutliche Unterversorgung“ an Grün- und Freizeitflächen besteht (siehe Begründung des Bebauungsplanes 2002/03).

Die Bürgerinitiative „Norschter in Bewegung“ hat daher mehrere Vorschläge zur Erweiterung der Grünflächen in den Ortsbeirat eingebracht: ein Bürgerpark im Ortskern nach dem Abriss des Gemeindezentrums (nähere Infos hier) wäre nach wie vor die erste Wahl. Da nach derzeitigem Stand allerdings ein Großteil des Areals zur Gegenfinanzierung der Neubauten von Ortsverwaltung, Bürgersaal und Mehrzweckhalle am Standort Taunushalle verkauft werden sollen, und auch weil die anderen Fraktionen im Ortbeirat bisher noch nicht diesem Vorschlag folgen, ist diese Lösung in weiter Ferne. Statt einer Begrünung ist daher am jetzigen Standort der Taunushalle eher eine Verdichtung zu erwarten, obwohl das Fachgutachten Stadtklima hier „intensive Begrünung (Großgrün)“ empfiehlt (siehe Geoportal der Stadt Wiesbaden – Landschaftsplan – Fachgutachten – Stadtklima – Klimabewertung 2017 mit Planungshinweisen).

Einen weiteren Vorschlag haben die „Norschter“ in die städtischen Haushaltsberatungen eingebracht: laut des Bebauungsplanes 2002/03 ist der gesamte Bereich zwischen Sportplatz und Junkernstraße als Grün-, Freizeit- und Sportfläche ausgewiesen:

Bildquelle: Bebauungsplan 2002/03

Von den im südlichen Bereich als Grünfläche gekennzeichneten Bereichen befinden sich auch einige schon im Besitz der Stadt. Auf Antrag der Fraktion Norschter in Bewegung hat der Ortsbeirat beschlossen, dass diese stadteigenen Flächen als Grün- und Erholungsfläche, zum Beispiel unter anderem als Hundespielplatz, ausgebaut werden. Außerdem haben die „Norschter“ vorgeschlagen, die restlichen Flächen durch die Stadt aufzukaufen, was ebenfalls vom Ortsbeirat unterstützt wurde, denn auch ein zusätzlicher Sportplatz neben dem jetzigen wird schon lange gefordert um die bestehenden Bedarfe zu decken.

Leider sind auch diese Lösungen zeitnah nicht zu haben: zur Umnutzung der stadteigenen Flächen antwortete die Stadtverwaltung, dass kein Budget zum Haushalt 2022/23 angemeldet sei, weil dieses Anliegen bisher nicht bekannt sei beim Fachbereich Freiraumplanung. Die „Norschter“ wollen sich daher nun dafür einsetzen, dass diese Umnutzung dort nach nun 20 Jahren bekannt wird, und in den nächsten Haushalt eingebracht wird.

Auch zum Aufkauf der weiteren Flächen ist ein längerer Vorlauf nötig: hier antwortete die Stadt, dass für den angefragten Bereich dem Liegenschaftsamt keine konkreten Aufträge der Fachbereiche vorlägen. Grundsätzlich würde aber bei Flächen die sich in der Vermarktung befinden (sofern Amt 23 hiervon Kenntnis hat) oder der Landeshauptstadt Wiesbaden angeboten werden, seitens des Liegenschaftsamt immer geprüft ob ein Erwerb sinnvoll und möglich ist. Auch hier wollen die „Norschter“ am Thema dran bleiben: „In Wiesbaden denkt man vielleicht, dass rund um Nordenstadt viel Natur ist, aber auf Ackerflächen darf man nicht spielen!“