Hainpark: Matschepfütze mit Ansage

Bildquelle: Philipp Jacks

Die drei Wiesen südlich des Hainpark-Spielplatzes sind eigentlich Regenrückhaltemulden – und auch an trockenen Tagen recht matschig. Hier soll sich bei Regen das Wasser von den höher gelegenen Straßen und Flächen sammeln. Es soll aber bewusst nicht schnell versickern, sondern flach gestaut werden, um dann langsam abzulaufen oder zu verdunsten.

Das langsame Ablaufen soll bei Starkregen die Kanalisation entlasten, durch das Verdunsten soll ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, so der SEG-Geschäftsführer Andreas Guntrum in seiner Eröffnungsrede. Diese temporäre Regenwasserrückhaltung veranschauliche nach seiner Darstellung den nachhaltigen Umgang mit Regenwasser im gesamten Neubaugebiet.

So würden auch auf den privaten Baugrundstücken im Quartier die Niederschläge jeweils gesammelt und könnten zur Bewässerung der Gärten oder als Brauchwasser dienen – laut Aussagen von Bewohner:innen gibt es allerdings nicht bei allen Häusern Zisternen oder ähnliches.

Update vom 08.12.2021: Die SEG hat uns heute auf unsere Anfrage von Mitte November geantwortet. Hier ist sie ungekürzt zu lesen:

Wiesbaden-Nordenstadt Gebiet Hainweg
Mitteilung zur Oberflächenentwässerung im Neubeugebiet Hainweg

Quartierspark mit vielfältigen Funktionen

Der Hainpark bildet als Ort der Begegnung das Herz des Neubaugebiets Hainweg. Die attraktiv gestalteten Freianlagen laden als Treffpunkt und zur Erholung ein und bieten Raum zur freien Bewegung. An den Spielbereich im Park schließen sich Wiesenflächen mit Baumbestand an. Die mit Gras und Rasen bewachsenen und seitlich eingefassten Wiesen dienen als Mulden zugleich der Rückhaltung und verzögerten Ableitung von Niederschlagswassern.
In der Planungsphase der Gebietsentwicklung erstellte Gutachten zur Entwässerung und das Freiraumkonzept legten den zusätzlichen Nutzen der öffentlichen Grünflächen für die Niederschlagswasserrückhaltung dar.
Der Landschaftspark liegt merklich tiefer als die angrenzende Haupterschließungsstraße des Neubaugebiets. Die Höhenlage ergibt sich aus der zweiten Aufgabe des Parks: Südlich des Spielplatzes sind drei Regenrückhaltemulden angeordnet, die bei Starkregen das Wasser aus den höher gelegenen Straßenzügen aufnehmen. Die Mulden werden für wenige Stunden flach überstaut und das Wasser wird gedrosselt in den Kanal eingeleitet.
Konkret fließen Regenwässer, die auf Straßenflächen von Quittenweg und Birnenweg niedergehen, in die dortigen Straßeneinläufe und werden in Rohren unterirdisch zum Park geleitet. Auf der Parkseite sind Schütten in die Mauer eingelassen, durch diese fließt das Wasser offen in die Wiesenlagen. Die drei flachen Mulden bieten für einströmende Wässer ein Fassungsvermögen von ca. 230 m³.
Die Rückhalteflächen sind miteinander verbunden, erreicht die Wassermenge die Höhe der Überläufe, fließt das Wasser über einen gedrosselten Abfluss in die nächst tiefergelegene Mulde ab. Über die kaskadenartige Anordnung und den verzögerten Ablauf werden die Niederschläge zurückgehalten. Die gesammelten Wässer fließen innerhalb weniger Stunden ab, eine Versickerung ist kaum möglich, da der Untergrund im Gebiet Hainweg nicht versickerungsgeeignet ist.

Nachhaltiger Umgang mit Niederschlagswasser auch auf Privatgrundstücken

Ebenfalls auf den privaten Baugrundstücken im Gebiet Hainweg sind Niederschläge, die auf befestigten Flächen, wie Dächern niedergehen, durch geeignete Anlagen, wie z.B. Zisternen zu sammeln. Das gesammelte Regenwasser können als Brauchwasser oder zur Bewässerung der Gärten dienen. Im gesamten Neubaugebiet bietet die temporäre Regenwasserrückhaltung und Verwendung einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser.
Gesammelte, nicht genutzte Niederschlagswässer werden von den Privatgrundstücken nur gedrosselt in die öffentliche Kanalisation eingeleitet. Das Sammeln auf den privaten Liegenschaften und die verzögerte Ableitung sollen bei Starkregenereignissen die öffentlichen Entwässerungsanlagen entlasten. In gleicher Funktion dienen auch die Mulden im Hainpark für öffentliche Flächen während der Regenereignisse zur Entlastung der örtlichen Kanalanlagen.