Leck in Gasleitung: Explosion in Wohnhaus

Bildquelle: Feuerwehr Wiesbaden

Am gestrigen Donnerstag kam es gegen 7:30 Uhr zu hohem Sachschaden und zwei Verletzten durch eine Gasverpuffung in einem Einfamilienhaus im Hessenring auf Höhe der Bushaltestelle Horchheimer Straße. Aufgrund eines Defekts an der Gasleitung hatte sich Gas im Haus angesammelt, infolge der Verpuffung wurden Fenster und Haustür aus dem Einfamilienhaus herausgesprengt und das Wohnzimmer stand in Flammen. Die ersteintreffende Feuerwehr war die Freiwillige Feuerwehr Nordenstadt, deren Gerätehaus schräg gegenüber liegt. Die Durchfahrt des Hessenrings war bis zum späten Nachmittag gesperrt, Busse wurden über die Konrad-Zuse-Straße umgeleitet.

Der Brand konnte durch die eintreffende Feuerwehr aus Igstadt und Kastel sowie die Freiwilligen Feuerwehren Erbenheim und Nordenstadt schnell gelöscht werden. Zwei verletzte Personen wurden vor dem Haus angetroffen und wurden umgehend durch die Freiwillige Feuerwehr Nordenstadt versorgt, anschließend wurde mit schwerem Atemschutz nach weiteren Personen im Haus gesucht, es wurden aber keine weiteren Personen im Haus gefunden, aber Feuer im Wohnbereich, das umgehend bekämpft wurde. Auch nach dem Schließen des zentralen Gasschiebers gab es noch kleinere Flammen, daher wurde durch ESWE Versorgung die Gasleitung unter dem Fußweg vorm Haus abgetrennt. Auch in den Nachbargebäuden wurden Gasmessungen durchgeführt, dort konnte keine erhöhte Gaskonzentration festgestellt werden.

Eine 56-jährige Frau musste mit schweren Brandverletzungen und Verletzungen durch Glassplitter umgehend in eine Wiesbadener Klinik transportiert werden. Ein 66-jähriger Mann erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen und wurde aber zur weiteren Abklärung ebenfalls ein ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 500.000 Euro.

Zur Sicherstellung des Grundschutzes im Stadtgebiet während des Einsatzes im Hessenring, wurden die Freiwilligen Wehren Biebrich, Delkenheim, Bierstadt und Naurod in Bereitschaft versetzt. Der Rettungsdienst war mit vier Rettungswagen, einem Notarzteinsatzfahrzeug und der Einsatzleitung Rettungsdienst vor Ort.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, dass es sich laut ESWE Versorgung bei der schadhaften Leitung um eine 50-mm-Gasleitung handelt, die im Jahr 1973 verlegt wurde. 1994 hatte ESWE das Nordenstadter Gasnetz von der Frankfurter Mainova übernommen. Fachleute würden nun den Hausanschluss und die Zuleitung freigraben und untersuchen. Laut Wiesbadener Feuerwehr lägen keine präzisen Zahlen zu solchen Lecks vor. Zwar käme es öfters zu Verpuffungen, insbesondere im Zusammenhang mit Fehlzündungen mit Gasthermen, die aber in der Regel keine oder geringe Auswirkungen haben. In der Regel würden Lecks durch den Geruch bemerkt und durch die Feuerwehr oder den Gasversorger beseitigt.

Allerdings sei Erdgas eigentlich geruchlos, der weithin bekannte Gasgeruch, der als knoblauchartig bis faulig beschrieben wird, entsteht durch einen sogenannten Odorierungsstoff, der von den Gasversorgern zugesetzt wird, damit eine mögliche Gefahr nicht unerkannt bleibt.

Wer den Geruch wahrnimmt soll die Störstelle des Gasversorgers (ESWE Versorgung: 0800 780-2201) oder bei stärkerem Geruch die Notfallnummer 112 wählen. Je nach Gaskonzentration kann schon ein winziger Funke genügen: ein Toaster oder Zigaretten, bei höherer Konzentration sogar die Betätigung eines Lichtschalters oder der Türklingel.

Weitere Infos:

Ausführlicher Free-Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung

FFH-Interview mit dem Einsatzleiter Johannes Mumbauer

Pressemitteilung der Feuerwehr

Free-Artikel auf hessenschau.de