hessenschau: Hyperschallwaffen in Mainz-Kastel?

Bereits Ende letzten Jahres berichteten einige Medien über eine möglicherweise geplante Stationierung von Hyperschall-Raketen am US-Stützpunkt in Mainz-Kastel. Als Hyperschall werden Geschwindigkeiten mit über fünffacher Schallgeschwindigkeit bezeichnet. Nun hat die hessenschau nachgeforscht, und viele Gegenargumente gefunden. Allerdings wird das Befehlszentrum in Mainz-Kastel sein.

Am 8. November 2021 gab das US-Milität bekannt, dass das 56. Artelleriekommando nach 30 Jahren reaktiviert wird und in Mainz-Kastel stationiert werden soll. Ein gleichnamiges Kommando war im Kalten Krieg für die atomaren Pershing-II-Mittelstreckenraketen zuständig, damals mit Sitz in Schwäbisch Gmünd.

Bereits am 16. September 2021 wurde die „Multi Domain Task Force“ (MDTF) Europa aktiviert, eine von weltweit fünf MDTF. Laut der Informationsstelle Militarisierung (IMI) sei die Stationierung konventioneller Kurz- und Mittelstreckenraketen ein wichtiger Teil des dem neuen operativen Einsatzkonzepts der „Multi Domain Operations“ (MDOs).

Auf Merkurist-Anfrage antwortete die Pressesprecherin der US-Armee, dass das Artilleriekommando für die Koordination, Integration und Synchronisation der Einheiten in Europa und Afrika zuständig sei. „Im Gegensatz zum 56. Artilleriekommando während des Kalten Kriegs ist das aktuelle Headquarter kein Raketenkommando“, so Public Affairs Officer Aimee J. Valles. Es gebe derzeit auch keine Pläne, Waffensysteme in Mainz-Kastel zu stationieren. Alle Entscheidungen, die künftig über die Stationierung getroffen würden, würden üblicherweise mit dem Gastgeberland koordiniert.

Dass aber solche Waffen entweder hierzulande oder irgendwo sonst in Europa stationiert werden sollen, zum Beispiel in Polen, davon sei mit hoher Sicherheit auszugehen.

Weitere Informationen:

hessenschau: Hyperschallwaffen in Mainz-Kastel?

Informationsstelle Militarisierung (IMI): Die neue Nachrüstung

Merkurist Wiesbaden: Werden Langstreckenraketen in Kastel stationiert?