Gewitter-Tief Olger trifft Nordenstadt zweimal
Ein Starkregen hat am Freitag und Samstag das Rhein-Main-Gebiet getroffen: hunderte von Feuerwehr-Einsätzen wurden gemeldet, in Wiesbaden waren es am Samstag insgesamt 40 Einsätze mit 200 Einsatzkräften. In in Erbenheim wurden 50 Keller und Gebäude überflutet, einige Keller standen bis zu zwei Metern unter Wasser. Insbesondere das Neubaugebiet Am Wandersmann am Feld Richtung Nordenstadt war betroffen. Alle 20 Freiwilligen Feuerwehren von Wiesbaden waren im Einsatz, Erbenheim und Nordenstadt waren die besonders betroffenen Stadtteile. Andere Regionen wurden noch heftiger getroffen: in Stuttgart starb ein Arbeiter, weil das Wasser das Gerüst einer Tunnelbaustelle unterspülte, in Thüringen und NRW floss das Wasser mancherorts knietief durch die Straßen, mehrere Autos wurden weggeschwemmt – inklusive Insassen, die aber unverletzt blieben.
So schlimm war es in Nordenstadt glücklicherweise nicht: am Freitag und am Samstag waren Oberpfortstraße und Stolbergerstraße zwar auf voller Breite mit schlammigen Wasser bedeckt, dies war aber nur einige Zentimeter hoch. Am Samstag lief das Wasser an der Oberfportstraße in einige Keller, ebenso im nordwestlichen Teil des Neubaugebietes Hainweg: vom Feld über die noch unbebaute Brache des Apfelwegs. Im Hainweg pumpte die Feuerwehr Delkenheim das Wasser aus, die Nachbarn halfen mit. Auch die Tiefgarage des Hotel Stolberg wurde von der Feuerwehr ausgepumpt.
Seinen Ursprung hatte der Wasserstrom auf den Feldern Richtung Igstadt. Die sturzflutartigen 38 Liter pro Quadratmeter pro Stunde konnten von den Feldern und der Kanalisation nicht aufgenommen werden. Ab 25 l/m² pro Stunde spricht der Wetterdienst von Starkregen Stufe 2, ab 40 l/m²sogar schon von der stärksten Stufe 3. Starkregen ab Stufe 2 kommen in unserer Gegend durchschnittlich nur alle 2-3 Jahre einmal vor. Wetterforschende nehmen allerdings an, dass solche extremen Wetterereignisse aufgrund des Klimawandels in Zukunft häufiger werden.
Zuletzt wurde Nordenstadt vor zwei Jahren von einem Starkregen getroffen: damals wurden zahlreiche Keller überschwemmt, insbesondere entlang der Hunsrückstraße. Auch im Globus kam damals „das Wasser aus allen Fugen im Boden“. Für das Neubaugebiet wurde bereits 2018 ein unterirdischer Stauraum für Regenwasser gebaut.