Airfield Erbenheim: Mehr Soldaten und Hubschrauber

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500 weitere Soldaten wollen die US-Streitkräfte in diesem Herbst in Deutschland stationieren – die meisten davon in Wiesbaden. Dadurch sollen unter anderem die Kräfte zur Cyber-Abwehr und elektronischen Kriegsführung in Europa gestärkt werden. Begleitet werden die 500 Soldat:innen von rund 750 Familienmitgliedern. Der US-Standort in Mainz-Kastel soll nicht wie geplant an die Bundesregierung zurückgegeben werden, sondern erhalten und modernisiert werden. Auch das US-Theater am Konrad-Adenauer-Ring, das Amelia Earhart Center, soll entgegen der Planung nicht abgegeben werden.

Eine auf Antrag der Fraktion Zusammen für Nordenstadt (ZfN) beschlossene Anfrage des Nordenstadter Ortsbeirats beantwortete der Wiesbadener Bürgermeister Oliver Franz wie folgt: vor etwas einem Jahr wurde die Stadt von der US-Armee informiert, dass 10-14 zusätzliche Helikopter in Wiesbaden stationiert werden sollen. Nach der Überlassungsvereinbarung des Bundesrepublik Deutschland und der US-Armee dürfen auf der Clay-Kaserne in Erbenheim maximal 40 Luftfahrzeuge stationiert werden. Pro Jahr sind sind maximal 20.000 Flugbewegungen nach amerikanischer Zählweise erlaubt, das heißt, dass jeder Start und jede Landung als einzelne Flugbewegung gezählt wird.

Nach Abschluss des Umzuges des Headquarters der US Army Europe von Heidelberg nach Wiesbaden waren 32 Luftfahrzeuge in Erbenheim stationiert, davon 19 Starrflügler (Flugzeuge) und 13 Helikopter. Durch verschiedene Verlegungen aus Wiesbaden weg reduzierte sich die Anzahl der stationierten Fluggeräte auf 18 (8 Starrflügler und 10 Hubschrauber).

Sollten die Überlegungen umgesetzt werden, zusätzliche 10-14 Fluggeräte in Erbenheim zu stationieren, was laut US Army noch nicht endgültig entschieden ist, liegt die Anzahl also immer noch weit unter den vereinbarten 40 Fluggeräten, nämlich maximal wieder bei den ursprünglichen 32 Fluggeräten.

lm Zeitraum zwischen dem Umzug des Headquarters bis heute erfolgte eine Reduzierung der in Wiesbaden ansässigen Personen, die der US Army zuzurechnen sind (Soldaten, US-Zivilbeschäftigte und deren Familien, Beschäftigte anderer Nationen inkl. deutsche Beschäftigte) von ca. 19.000 Personen (nach dem Umzug) auf ca. 12.500 Personen. Durch die angekündigte Stationierung zusätzlicher Soldaten wird sich die Personenzahl demnach bei etwa 13.000 -14.000 Personen (incl. Familienangehörigen) einpendeln, also immer noch weit unter früheren Zahlen. Wie die US Army mitteilte, stehen für alle Personen Wohnmöglichkeiten in amerikanischen Liegenschaften zur Verfügung.

Tatsächlich erfolgen also im Vergleich zu den Jahren 2014/2015 weder bei der Stationierung von Fluggeräten noch bei der Stationierung von Soldaten eine Zunahme, so Bürgermeister Franz abschließend.

Quellen:

Süddeutsche Zeitung: USA stationieren 500 zusätzliche Soldaten in Hessen

Spiegel: US-Army behält jetzt doch mehrere Standorte in Deutschland