US-Airbase wird bestreikt

Die Gewerkschaft ver.di ruft die ortsansässigen Beschäftigten bei den Stationierungsstreitkräften (SSK) der US-Army in Wiesbaden erneut zum Warnstreik auf. Der Streik ist mehrtägig. Er beginnt am Montag, 16. Juni und dauert bis Mittwoch, 18. Juni. Die Verhanldungen leufen seit fünf Monaten. Am US-Standort Wiesbaden arbeiten rund 670 ortsansässige Zivilbeschäftigte, laut ver.di rund 450 in der Garnisonsverwaltung, davon sind rund die Hälfte gewerkschaftlich organisiert. Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald J. Trump sei die Mobilisierungsfähigkeit der Beschäftigten deutlich gestiegen, so seien viele Aufträge der Handwerksbeschäftigten liegenbeblieben und nur wenige Busse gefahren, auch sei laut ver.di der Service im Housing Bereich „zusammengebrochen“, etwa bei der Zuteilung von Wohnungen.
Der Hintergrund: In mittlerweile drei Verhandlungsrunden haben sich ver.di und die Arbeitgeber nicht angenähert. Die Arbeitgeber beharren auf ihrem Angebot von 1,7 Prozent, ver.di will einen deutlichen Abstand zum Mindestlohn und den Anschluss an andere ver.di-Tarifabschlüsse in diesem Jahr erreichen. Die stellvertretende ver.di-Landesfachbereichsleiterin öffentliche und private Dienstleistungen, Sozialversicherung und Verkehr, Daniela Suttner: „Kürzlich wurde in Wiesbaden groß das Jubiläum der Streitkräfte gefeiert (wir berichteten). Allein die Zivilbeschäftigten haben keinen Grund für Salute. Denn die diesjährigen Tarifverhandlungen gleichen leider einer Hängepartie. Die Arbeitgeber bewegen sich einfach nicht. Deshalb werden wir den Druck jetzt während mehrerer Warnstreiktage erhöhen.“
ver.di fordert in der Tarifrunde eine allgemeine Entgelterhöhung für alle Beschäftigten in zwei Schritten: Zunächst soll das Gehalt um einen Sockelbetrag von 320 Euro angehoben werden, danach um 3 Prozent steigen. Die Ausbildungsvergütung soll um 200 Euro steigen. Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 10 Monaten haben.